Traumziel Kalifornien – Albtraum inclusive

Bald geht sie los, die Urlaubssaison 2023 naht. Viele deutsche Touristen zieht es in die USA. Ganz vorn auf der Rangliste der Urlaubsziele in den Staaten steht, natürlich, Kalifornien!


Die Reiseveranstalter locken mit bunten Prospekten, schönen Bildern und tollen Versprechungen.

sonnenklar.tv“ kann hier durchaus als Beispiel herangezogen werden:

„Finden Sie Ihren Traumurlaub in Kalifornien. Der US-Staat mit den größten Filmstars, viel Glitzer, viel Glamour – aber auch mit den schönsten Nationalparks und den wichtigsten landwirtschaftlichen Regionen des Landes. Verreisen Sie mit sonnenklar.TV in die Ferne und erleben Sie alle Facetten des „Golden State“ hautnah!“

Kling doch wirklich nach Traumurlaub, oder?

Natürlich, nur passt dieser Aufmacher eher in die Vergangenheit als in die heutige Zeit.

Nein, ich will hier niemandem sein Traumziel California madig machen, nur weil ich in Texas lebe! ISCH SCHWÖR, Alda!

Es sind vielmehr offizielle Stellen, die Einheimische und Touristen vor Diebstählen, Raubüberfällen und Autoeinbrüchen warnen!

Halt, auch das stimmt nicht ganz! In San Francisco warnt man nicht vor Autoeinbrüchen, dort deklariert man diese als „Basiserfahrung des Stadtlebens“.
Im Grunde ist das auch völlig egal, denn Diebstähle und Straftaten mit einem Schaden bis zu $ 950 (in Worten NEUNHUNDERTUNDFÜNFZIG !!!) werden in Kalifornien ohnehin nicht mehr strafverfolgt.

Die Folgen dieser Festlegung, welche 2022 getroffen wurde, sind „lustig“, zumindest wenn man sie aus der Ferne auf YouTube anschaut, z.B. hier . (Nur ein wenig Vorspulen, und man sieht das ganze Drama).

Für die Einzelhändler stellt sich das ganze natürlich ein wenig anders dar. Bei manchen sind die Verluste inzwischen derart hoch, dass sie sich entschieden haben, den Sonnenstaat zu verlassen. Dazu gehören auch ganz grosse Unternehmen, wie die Supermarktkette „Target“, oder Amerikas größter Drogeriemarkt „Walgreens“

Aber auch Nobelläden wie „Louis Vuitton“ bleiben nicht verschont. In Los Angeles stürmte ein Flashmob den Laden, in dem für gewöhnlich die reiche, schöne und woke Prominenz von Hollywood die sauerverdienten Tausender zum Aufpeppen des Egos ausgibt, und räumte diesen innerhalb von Minuten komplett leer. Zwar waren die Handtaschen, Koffer und die Tampon-Etuis für gebärende Männer deutlich teuerer als der offizielle Diebstahl-Freibetrag, aber passiert ist trotzdem nix!

Die Polizeigewerkschaft von Los Angeles sah sich angesichts dieser ganzen Banalitäten veranlasst, eine offizielle Warnung zu verbreiten:

„Vermeiden Sie das Tragen von glitzerndem Schmuck, teurer Uhren und teurer Klamotten. Sie könnten zum Opfer böser Jungs werden!“

In Santa Monica geht man noch einen Schritt weiter.
Der Ort ist durch sein berühmtes Sant Monica Pier bekannt, welches neben einem Vergnügungspark mit Achterbahnen und Riesenrad auch diverse Geschäfte, Trödelläden, Bars und Restaurants beherbergt. 


Auch die Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften ist bei Touristen ausserordentlich beliebt. Dort zieren inzwischen grosse Banner die Häuserwände, auf denen in grossen Lettern: „Santa Monica“ ist nicht sicher“ zu lesen ist. „Kommt nicht nach Santa Monica!“ heisst es auf anderen Plakaten.

(Dania Maxwell / Los Angeles Times)

Die Stadtführung ist darüber irritiert, denn die Straftaten gehen laut Statistik zurück. Die Geschäftsleute sind da ganz anderer Meinung. Die registrieren nämlich täglich all die Diebstähle und Einbrüche unter $ 950, die in der Statistik nicht mehr berücksichtigt werden!
„Probleme, die wir nicht wahrnehmen, existieren nicht“ – scheint das Credo im Rathaus zu sein, eine Haltung, die man vermehrt in der Politik feststellt, nicht nur in den USA.

Fazit: Leute, kommt besser nach Texas! Jaja, ich weiss, Ihr habt Angst, weil hier viele Leute mit einer Knarre am Gürtel rumlaufen. So wie ich!
Aber ich versichere Euch: Hier seid Ihr wesentlich sicherer!
Vor allem, WEIL hier viele Leute mit ner Knarre am Gürtel rumlaufen!

Isch schwör, Alda!

Howdy aus Texas
Tom 

3 Gedanken zu “Traumziel Kalifornien – Albtraum inclusive

  1. Avatar von Martin1 Martin1

    Ja, passt leider genau. :-(((
    Für mich sind die USA ein 3.-Welt-Land geworden (mit 1.-Welt-Inseln).
    Neben Ihren völlig zutreffenden Anmerkungen möchte ich noch hinzufügen, dass es in den USA (aus diversen Gründen) v. A. in Großstädten Bereiche gibt, wo die Leute auf der Straße hausen (in Zelten oder ohne, teilw. unter Brücken). Dort schei*en die Leute auf die Straßen! 😨
    Der Blogger Danisch hat x-Mal darüber berichtet.
    In Philadelphia gibt es eine ganze Straße, wo nur Drogensüchtige vegetieren. 😱

    (Gut, mir ist bekannt, dass es sowas in Ansätzen auch in bsp. Paris, Berlin, Manila und anderswo gibt, aber der Artikel geht über CA, USA.)

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    1. Leider werden in Deutschland die USA immer als ein homogenes Land wahrgenommen, was keineswegs der Realität entspricht
      Was sie da schildern, werden sie in texanischen Großstädten genauso wenig vorfinden wie in andern konservativen Bundesstaaten. Als 3.-Welt-Land würde ich die gesamte Westküste und teile der Ostküste beschreiben. Solche Zustände werden Sie in vielen, vorwiegend „roten‘ Bundesstaaten nicht vorfinden. Selbst in den Großstädten nicht. San Antonio, wo wir leben, ist die 7. größte Stadt der USA, 1.5 Millionen Einwohner, mehr als 3 Millionen in der Metro Area. Obdachlosenzelte in der Innenstadt? Fehlanzeige. Hier muss auch kein Supermarkt fürchten, riesige Verluste durch „Massendiebstahl“ zu erleiden. Kot auf der Strasse? Fäkaliengestank im öffentlichen Raum? Gibt es nicht!
      Wer entspannt reisen möchte, orientiert sich am Besten an den Waffen-Restriktionen. „Seltsamerweise“ wird man dort, wo es diesbezüglich wenig Einschränkungen, am sichersten sein und die Erscheinungen der ach so progressiven Gesellschaft weniger vorfinden!
      Gruss aus Texas
      Tom

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  2. Avatar von J aime La Verité J aime La Verité

    Ich habe nach mehreren Aufenthalten in den 80ern und 90ern in Kalifornien im August 2023 Kalifornien wieder besucht und war, trotz Vorwarnung, entsetzt über San Francisco und Los Angeles.
    Wer wissen will, wie Deutschland in 2-3 Jahren unter den Deckmantel der Demokratie, in Wirklichkeit dem Faschismus, zugerichtet sein wird, muss nur ein Blick über den großen Teich wagen. Die „demokratisch“ regierten Bundesstaaten zeigen es uns mehr als deutlich.
    Es ist an der Zeit, dass der normale Menschenverstand wieder Einzug hält und dem Wahnsinn ein Ende bereitet.

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